Der Skiurlaub diesen Winter war für uns eine ganz neue Herausforderung. Julia hatte nur festgelegten Urlaub und genau in dieser Zeit sollten wir auf Bafel und Susanne (4 und 5 Jahre) aufpassen. Wenn wir also in den Skiurlaub wollten, mussten sie mit.

Mit Kindern im Alter von Vier und Fünf Jahren in den Urlaub, so sollte es also sein. Zum Glück wollte Carsten auch noch mit, so dass wir wenigstens drei Aufpasser waren.

Ich machte mich an die Skigebietssuche. Dies ist ein kleiner Auszug meines Anforderungskatalogs: Nicht zu weit weg, Kinderfreundlich, Skischule, Mittagsbetreuung, Zauberteppich, nicht so teuer, wenig laufen, übersichtlich aber Schnee, also hoch.

Bei der Auswahl half mir der Skiatlas vom ADAC sehr viel weiter und ich fand zwei drei schöne Skigebiete. Das schönste auf dem Papier war jedenfalls Warth in der Nähe von Lech am Voralberg. Wir wollten nicht über Weihnachten fahren und nach Silvester musste Julia schon wieder arbeiten. Bei den meisten Pensionen Hotels und Unterkünften kamen aber bei der Anfrage nur Absagen. Das Haus Fritz sagte uns aber dann eine Ferienwohnung für 4 Personen zu, in welches wir noch ein Beistellbett bekommen sollten.

Wir wollten nachts fahren, damit die kleinen während der Autofahrt schlafen, also wurde ich am 25. Dezember um Mitternacht bei meiner Oma abgeholt. Nach einer kurzen Pause und guter Verpflegung ging es dann auf die Reise.
Scheiße war das eng im Auto, wir hatten zwar einen Focus Kombi und konnten uns zum Glück auch eine Dachbox ausleihen, aber hinten die Kindersitze waren riesig.
Das Gepäck war also nicht das Problem sondern der fünfte Platz hinten zwischen den Kindersitzen. Julia musste nach hinten, weil sie die einzige war, die zwischen den Kindersitzen halbwegs platz nehmen konnte. Nach einer Stunde schon bekam sie den ersten Koller.
Wir hielten an und bauten die Kindersitze etwas um, die Kopfstützen der Kleinen schoben wir etwas nach oben, so dass etwas mehr platz für Julias breites Kreuz war.
Ab da ging es dann zum Glück gut und Julia schlief auch ein. Das war uns jedoch noch nicht gegönnt, mein Magen machte etwas Probleme, ich dachte ich hätte mich bei meiner Oma übergessen, jedenfalls half er mir nicht müde zu werden.

So kamen wir dann um sechs Uhr morgens in Warth an. Leider konnten wir erst um 14 Uhr in die Wohnung, bis dahin wollten wir schon Skier für die Kleinen ausgeliehen haben.
Bis 9 Uhr versuchten wir auf einem Parkplatz etwas zu schlafen, dann wollten wir Frühstücken und gingen in ein schönes Restaurant mit Frühstücksbuffet für 12 Euro inklusive Getränke pro Person. Die kleinen bekamen ein Brötchen und ein Orangensaft und waren schon satt. Carsten tat auch der Magen weh und so konnten wir beide fast nichts essen. Bei mir war nach einem halben Müsli und einem halben Kakao Schluss. Dafür war ich in der Zeit fünf Mal wegen Durchfall auf dem Klo. Dieser Zustand legte sich zum Glück bis zum nächsten Tag. Nicht so bei Carsten, der drei Tage mit dem Magen kämpfte. Nur Julia konnte so richtig reinhauen und das essen genießen.

Wir liehen für die Kleinen Ski, Schuhe und Helme und für den Carsten auch ein paar Ski und am nächsten Tag ging es dann los. Ein Schnupperkurs von zwei Stunden für die Kleinen.
Susanne hatte Angst vor den großen Bergen und vor dem Skifahren und heulte öfters, zum Glück nur bis zum Beginn des Schnupperkurses. Bafel hingegen war Feuer und Flame und sagte, dass sei doch alles ganz einfach.
Der Schnupperkurs ging bei beiden sehr gut und so entschlossen wir uns für das volle Programm für die Kleinen. Erst zwei Stunden Skikurs, dann eine Stunde Mittagspause mit Essen betreut von den Skilehrerinnen und dann noch mal zwei Stunden Kurs.

Am nächsten Tag sah das Bild ganz anders aus, Susanne fand es nicht mehr schlimm, aber Bafel merkte das er das nicht von Anfang an konnte und hatte keine Lust. Wir konnten ihn aber überreden es doch zu machen, nur zum Mittagessen kamen wir noch mal vorbei. Dies mussten wir am dritten Tag aber auch nicht mehr machen.

So hatten wir doch genügend Zeit um auch selbst noch schön Ski zu fahren.
Der Schnee lag zwar nicht reichlich, aber ausreichend.
Carsten stand seit langen wieder auf Skiern, sonst ist er immer Snowboard gefahren, aber er lernte schnell.

Wir erkundeten das Skigebiet, versuchten unsere Karving Technik zu verbessern und fuhren auch etwas abseits der Piste.

 

Ein richtiges Tiefschnee feeling kam aber nicht auf, dafür lag zu wenig Schnee. Aber dieses Problem hatte glaube ich jedes Skigebiet in diesem Winter. Da Carsten aber das erste Mal im Tiefschnee fuhr war es sehr Lustig.

Warth hat mir als Skigebiet sehr gut gefallen. Es gibt bei ausreichend Schnee Tiefschneemöglichkeiten, die Pisten haben wenig  Ziehwege, sind also auch für Snowboarder geeignet, die Gondeln waren gut und es ist ein sehr großes Skigebiet.
Zusammenfassend ist also für jeden etwas dabei, ein ideales Familienskigebiet mit guter Infrastruktur. Es gibt Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Skiverleih, Apreski also alles was man braucht.

Am letzen Tag mussten wir erst die Wohnung räumen und gingen dann mit den Kleinen rodeln. In der Zeit durfte ich noch mal, bei schönstem Wetter wie die anderen Tage auch, auf die Piste. Gegen Mittag setzten wir uns dann ins Auto und fuhren nach Hause. Damit endete schon unser kurzer Familienurlaub. Obwohl der Urlaub mit Kindern wirklich gut geklappt hat beschlossen wir, noch ein paar Urlaube ohne Kinder zu verbringen.