Wer hat nicht schon mal von selbstgebauten, traditionellen Schneeschuhen geträumt? Um wie ein Trapper durch den Schnee zu ziehen und die Verbundenheit mit der Natur zu spüren. Durch eine Reihe von Ereignissen wurde ich eingeladen, bei so einem Kurs als Teilnehmer dabei zu sein. Der Kursort im Allgäu, war wunderschön gelegen und wie sich herausstellte, war ich der einzige männliche Teilnehmer.
Nach einer Vorstellungsrunde und ein paar Geschichten rund um Schneeschuhe, begann die Arbeit mit dem Biegen des Holzrahmens. Dazu wurden die Holzstangen gedämpft und dann in eine Form hineingebogen. Wir arbeiteten so in Teams, dass jeder mal alle anfallende Arbeiten in die Hand nehmen konnte und wir trotzdem schnell voran kamen.
Als zweiter Arbeitsschritt, nach dem Trocknen, mussten dann Querstreben in die Rahmen eingelassen und verleimt werden. Das hört sich sehr einfach und schnell an, doch wurde es spät abends, als alle ihre fertigen Rahmen in der Hand hielten. Aber natürlich haben wir nicht immer im Akkord gearbeitet, der Spaß darf ja auch nicht zu kurz kommen. Wir mussten öfter mal eine Kaffeepause einlegen, um all die Leckereien zu probieren, die die Teilnehmer so mitgebracht hatten. Als dann abends, nach getaner Arbeit, der selbstgemachte Zirbelkiefernschnaps auf den Tisch kam, war die Stimmung auf dem Höhepunkt.

Am nächsten Tag gingen wir dann daran die Rahmen zu bespannen. Dazu war es die erste Aufgabe, pro Schneeschuhpaar, 25 Meter Rohhautschnur aus einer riesigen Kuhhaut zu schneiden. Nun war räumliches Denken gefragt, denn es ging darum, ein recht kompliziertes Flechtmuster auf dem Blatt zu verstehen und in die Tat um zu setzen. Alle waren sehr gut bei der Sache und so schafften wir es, mit dem Opfer eines ausgefallenen Mittagessens, dass jeder bei der Heimfahrt seine fertigen Schneeschuhe in der Hand hielt und vom nächsten großen Schneefall träumte.