Über die Motorrad Trial Maschine und die benötigte Kleidung zum Trialfahren


Die Trialmaschine:

Trialmotorräder sind auf den ersten Blick kaum als fahrfertigeTX200.jpg Motorräder zu erkennen. Sie haben keine Sitzbank und sind nur auf das Nötigste beschränkt, um Gewicht zu sparen. Das heutige Trialmotorrad wiegt weniger als achtzig Kilo, hat aber 250 cm³ und höchstens 20 PS. Es hat vorne und hinten Scheibenbremsen, sehr gute und individuell einstellbare Federung und Dämpfung, einen sehr niedrigen Schwerpunkt, einen breiten Lenker und einen sehr großen Lenkeinschlag. Man versucht bei einer Trialmaschine das Gewicht so niedrig wie möglich zu halten, aber sie wird enormen Belastungen ausgesetzt und muss diesen Standhalten. Es ist also ein Mittelweg zwischen Gewicht und Stabilität zu finden.
Der Motor ist ein Einzylinder, Zweitaktmotor. Er ist wassergekühlt weil man beim Trial so langsam fährt, dass eine Luftkühlung den Motor nicht ausreichend kühlen würde. Man tankt beim Trial fahren ein Benzin-Öl Gemisch und zwar im Verhältnis von 1:75 bis 1:50, denn mit mehr Öl würde der Motor verrußen und verölen. Es gibt aber trotz diesem Gemisch keine Motorschäden, denn es wird sehr oft nur im Standgasbereich gefahren. Das bedeutet allerdings auch, dass wenn man mit dem Motorrad gestürzt ist und sich der Gasgriff in Vollgasstellung in den Boden gerammt hat muss man sich beeilen sonst bekommt man einen Motorschaden, weil der Motor einer längeren Vollgasstellung nicht stand hält.
Um Gewicht zu sparen hat eine Trialmaschine einen Kickstarter dadurch braucht man keinen Anlasser und keine Batterie. Die Getriebeübersetzung ist sehr klein gewählt um die Geschwindigkeit optimal den Umständen anpassen zu können. Die Motorräder haben meistens sechs Gänge. Durch die kleine Übersetzung kann man noch im Vierten Gang anfahren.
Dabei sind die ersten drei Gänge für die Sektionen, die restlichen für die Strecken dazwischen.
Um die Kraft jetzt optimal auf den Untergrund zu bringen hat ein Trialmotorrad spezielle Reifen, welche dazu noch mit sehr geringem Luftdruck (0.2 Bar) gefahren werden, dies erhöht nochmals die Traktion. Weil man praktisch die ganze Zeit mit der Kupplung arbeitet ist diese Hydraulisch betätigt, welche gegenüber einer Seilzugkupplung mehrere Vorteile hat. Zum einen ist sie wesentlich leichtgängiger und zum anderen verändert sie ihren Druckpunkt nicht, egal ob es heiß oder kalt ist.Txt2000.jpg

Trialgefahren wird immer nur im Stehen, dies ermöglicht eine bessere Kontrolle über das Motorrad in jeder Situation. Die ganze Geometrie ist darauf ausgelegt. Dies kann man an der Lenkerposition, der Position der Fußrasten, der Schaltung und der Bremsen gut erkennen. Der Tank bei einem Trialmotorrad ist sehr klein, nur zwei bis drei Liter, mehr wird für 4 bis 5 Stunden Fahrzeit nicht gebraucht.

Das Besondere an Trialmaschinen ist, dass die Maschine nur eine kleine Rolle für den Erfolg spielt. Es kommt mehr auf die Fähigkeit und das Können des Fahrers an, als auf das Motorrad. Die Maschinen kosten neu zwischen vier und fünftausend Euro und auch die Weltbesten fahren noch diese Serienmaschinen.
Viele Fahrtechniken entstanden nur weil es die Maschinentechnik erlaubte. Früher waren die Federelemente noch so schlecht, dass bestimmte Techniken überhaupt nicht möglich waren. Wie z.B. 1970-1975 als Mick Andrews das erste Mal das Vorderrad versetzte, um so eine schwierige Stelle in einer Sektion zu meisten. Im Laufe der Jahre kamen dann Techniken dazu wie das Balancieren, das Hüpfen, die Sprungwende und zum Schluss das Anspringen, welches erst ungefähr 1992 zum ersten Mal praktiziert wurde. Im Jahre1998 hat der DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) die „Non-Stop-Regel“ eingeführt. Diese verbietet das Zurückrollen, das Stehenbleiben und das Hüpfen mit dem Motorrad. Diese Regel wurde eingeführt, um den Reiz für den Zuschauer zu erhalten, denn es wurde fast nur noch gehüpft und „eingeparkt“. Für die Zuschauer wurde es leicht langweilig, weil ein Fahrer oft mehrere Minuten an einer Stelle der Sektion stand und nichts weiter machte. Durch diese Regel wird der Fahrfluß in der Sektion erhalten. Im Jahre 2005 wurde nach langen Diskussionen diese Regel wieder entschärft, aktuell ist nun das Stehenbleiben und versetzen wieder erlaubt, nur rückwärts darf man nicht.

 

Welche Kleidung braucht man?

KleidungDie Kleidung dient beim Trial fahren der Sicherheit. Vorgeschrieben ist der Helm, Stiefel, Handschuhe und ein langärmliges Hemd. Weiterhin trägt jeder eine spezielle Hose, welche auch aus Hitzebeständigem Material besteht, damit man sich nicht die Beine am sehr heißen Auspuff verbrennt.

Helm Der Helm ist ein Jet-Helm, das heißt er hat kein Visier und geht nicht über den Mund und das Kinn, dort ist er offen. Dies dient dazu dem Fahrer einen größeren Überblick über das Gelände zu verschaffen. Der Helm sollte möglichst leicht sein, damit er nicht stört.

Handschuhe
Die Handschuhe sind aus sehr dünnem Material damit man den Griff noch richtig spürt, dadurch hat man das Motorrad besser unter Kontrolle.

Hosen
Die Hosen und Hemden müssen eine größtmögliche Bewegungsfreiheit garantieren. Die Hose hat an den richtigen stellen Verstärkungen, damit sie nicht kaputt geht und das Bein schützt.

Stiefel
Die Stiefel sind wadenhoch, bestehen meistens aus Leder und haben eine feste, doch bewegliche Sohle, welche es ermöglicht das Motorrad noch optimal unter Kontrolle zu halten. Die Sohle muss so weich sein, dass man noch feinfühlig im Fuß ist, sonst kann man die Bremse nicht richtig bedienen. Der Stiefel hält den Fuß, damit er nicht umknickt und schützt ihn vor Steinen oder dem eigenen Motorrad.

Weiterhin ist zu empfehlen:
Knieschoner, welche auch einen Schienenbeinschutz integriert haben und ein Rückenprotektor um das empfindliche Rückrad zu schonen.

Damit ist man dann perfekt Ausgerüstet und kann sich ins Training begeben.

 

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