Das Wichtigste und das schwierigste zuerst. Die Blickführung häufig vergessen und unterschätzt, oder wieder vernachlässigt.


Man tendiert dazu dort hin zu schauen, wo das Rad gerade fährt, um zu schauen ob man richtig fährt. Oder, in dem man sich auf das nächste Hindernis konzentriert, auf dieses zu schauen, fast bis man darüber ist. Beides ist jedoch zu kurz geschaut.
Man muss dort hinschauen, wo man hin will.
Spätestens wenn der Bewegungsablauf für das kommende Hindernis anfängt, und das ist schon deutlich vor dem Gasgeben, muss der Blick schon hinter das Hindernis, zum Beispiel zum nächsten Hindernis gerichtet werden.
Geschieht dies nicht, kommt man vielleicht das Hindernis noch gerade so hoch, rutscht aber wieder zurück, da das Vorderrad gerade einen Berg hoch rollt oder ähnliches. Auch braucht man bei nicht erfolgter Weitsicht oft einen Fuß nach dem Hindernis, da das Gleichgewicht überhaupt nicht mehr stimmt, oder für eine neue Richtung umständlich hergestellt werden muss.
Immer daran Denken, man fährt da hin, wo man hin schaut. Also auch bei einem gefährlichen Hindernis, an welchem es rechts und links steil bergab geht, Blick nicht zur Gefahr gerichtet. Nicht zur Gefahr schauen, sondern an sein Ziel.
An der Blickführung liegt es auch, wenn man beobachten kann, dass man Mental noch nicht über das Hindernis ist. Dann wird der Bewegungsentwurf im Kopf nicht bis zum Ende des Hindernisses durchdacht und der Körper weiß nicht mehr was er machen soll.

Um zu verstehen warum man so weit voraus schauen muss, gebe ich hier ein kleinen Exkurs in die Bewegungssteuerung des Menschen.
Wenn eine Person eine geübte Handlung vornehmen will, zum Beispiel einen Ball werfen oder einfach über einen kleinen Bach springen. Dann wird vorher in seinem Kopf ein Bewegungsentwurf erstellt, nach diesem dann der Körper die Handlung ausführt. Während der Handlung wird ständig die Bewegung mit dem Entwurf verglichen. Stimmen diese Bilder nicht mehr überein werden sie angepasst oder man erhält die Information der Abweichung. Nur so kann man schon beim Absprung wissen, da komm ich locker drüber oder ich lande gleich im Wasser. Oder man kann sagen der Ball trifft oder geht daneben.
Steht der Bewegungsentwurf nicht vollständig zur Verfügung kann der Körper sich nicht an diesen anpassen und seine Haltungen korrigieren.
Man muss also weit voraus blicken um im Kopf einen kompletten Bewegungsentwurf erstellen zu können.