Stell dir vor, du bist mal wieder auf einer deiner Touren. Du bist mit deinem Partner schon seit ein paar Tagen unterwegs, fernab von jeder Zivilisation, wo kein Handy mehr funktioniert.

Ihr seit auf euch gestellt.
Plötzlich siehst du, wie dein Partner umknickt und stürzt. Als du zu ihm kommst, kann er seinen Fuß nur noch unter Schmerzen bewegen und auf keinen Fall weiter gehen. Was nun?
PECH, kann ich da nur sagen.

  • Pause
  • Eis
  • Compression
  • Hoch lagern

Jedem, der oft draußen unterwegs ist, ist wohl schon mal ein kleines Unglück passiert, nach dem er sich vielleicht gefragt hat, was er bei einem großen Unglück gemacht hätte.
Auch Daniel und mir sind schon kleine Unglücke passiert (siehe „England/Frankreich 05“) und wir haben uns gefragt, was wir in einer solchen Situation in Australien machen würden, wo es Stunden dauern kann, bis Hilfe kommt. Ein verstauchter Knöchel ist da noch keine Katastrophe, aber was mache ich, wenn Daniel sich etwas bricht? Wie behandle ich eine Verbrennung? Wie stoppe ich eine starke Blutung? Was ist, wenn er bewusstlos ist oder nicht mehr atmet? Wie finde ich überhaupt raus, was er hat und was mache ich zuerst, wenn all das auf einmal zutrifft...?

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Auf alle diese Fragen konnten uns Kurt Zoller und sein Team (Tine, Stefan, Sebastian, Alex und „Dauer-Opfer“ Jonas) antworten. Auf dem Erste Hilfe Extrem Kurs lernt man in ca. 40 Theorie Stunden mit zahlreichen praktischen Übungen ein Opfer psychologisch zu betreuen und es nach gut verständlichen Schemen (z.B. PECH) zu untersuchen und zu behandeln. Der Kurs ist besonders für Outdoor-Menschen wertvoll, die gern in der Einsamkeit der Natur unterwegs sind, aber auch für verantwortungsbewusste Menschen, die als Erst-Helfer an einem Unfall wissen wollen, was sie zu tun haben. In Praxis und Theorie wird speziell auf Situationen eingegangen, in denen man improvisieren und Entscheidungen treffen muss, weil keine Hilfe da ist. In den Übungen während dem Unterricht, in denen jeder mal „Opfer“ und mal „Retter“ ist, wird zur Kreativität angeregt, da keine Situation wie die andere ist.

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Da bei der ersten Hilfe nicht nur der gute Wille zählt, sondern auch das Material wichtig ist, ist natürlich auch die Ausrüstung und Materialwahl einen wichtiges Thema.
Natürlich hat man nach dem Kurs nicht für jede Situation die perfekte Anleitung, weshalb man in einem Notfall immer noch seine eigenen Entscheidungen treffen muss. Daniel und ich haben auf dem Kurs viel gelernt und wir sind der Meinung, dass es die richtige Vorbereitung auf Australien für uns war.
Ich kann jedem, der vorbereitet sein will, den Kurs weiterempfehlen. Ihr und euer Partner seit es wert.
Und wenn ihr noch immer nicht wisst, warum ihr den Kurs machen solltet, dann vielleicht einfach „Aus Liebe zum Leben“.

Annika