Nun war es so weit, meine erste Skitour stand auf dem Programm. Unser Plan sah eine drei Tage Tour im Berner Oberland vor.

Wir waren zu dritt Oli, Barbara und ich.
Als erstes musste ich erstmal alle Ausrüstungsgegenstände zusammenbekommen. Vieles hatte ich ja schon vom Skifahren, aber was man dann noch alles braucht, hat mich schon überrascht. Vom Daniel lieh ich mir: Tourenski mit Bindung, Leki Stöcke zum zusammenschieben, Tourenstiefel, zwei paar Tourenfelle. Mitnehmen musste ich natürlich auch die Lawinenausrüstung Schaufel, LVS, Sonde und Snowcard. Weil wir über einen Gletscher laufen brauchte ich auch noch einen Klettergurt. Harscheisen währen auch gut gewesen, diese hatte ich leider nicht. Dann natürlich Wechselkleidung, etwas für die Nacht, etwas zu essen für die drei Tage und Trinkflaschen. Nebenbei sehr zu empfehlen eine Thermoskanne. Schlafen wollten wir in einer Berghütte, welche wenn sie nicht auf hat einen offenen Winterraum anbietet. Alles das musste dann noch in den Rucksack passen.

Freitag Früh ging es mit Barbaras Auto los. Wir nahmen in Kandersteg die Seilbahn und dann ging es schon los zur Lämmerenhütte. Die Felle werden unter die Ski geklebt und verhindern so das Zurückrutschen, aber ermöglichen das vorwärts gleiten. Die Seilbahn liegt auf 1936 m.ü.M. die Hütte liegt auf 2502 m.ü.M. dazwischen lagen ungefähr 10 km. Es ging über weite strecken gerade aus über einen See und durch den Lämmerenboden. Von dort aus sah man schon unser Ziel die Hütte. Doch ein Hindernis stand noch aus, der steile Anstieg zur Hütte. Erst konnte ich gar nicht glauben, dass man so steil mit den Skiern gehen kann. Aber es hat dann doch bis auf eine Stelle gut geklappt, dort musste ich die Skier kurz ausziehen. In diesem Aufstieg machte ich auch meine erste Spitzkehre.  Wie alle folgenden blieb auch diese ohne Sturz.
Die Hütte war nicht bewirtet, aber der Winterraum sehr gut ausgestattet. Wir hatten richtige Betten und einen Holzofen, mit welchem wir Heizen und kochen konnten. Wir mussten uns, um etwas zu trinken, erst mal Schnee schmelzen, damit machten wir uns dann einen schönen Tee. Dies war auch unser Getränk für die nächsten Tage. Wir schafften es an diesem Abend auf gemütliche 18°C in unserem Raum. Am ersten Abend hatte ich leider mit der Höhe zu kämpfen und war auch sonst ziemlich platt. So ging ich dann mit Kopfschmerzen und ohne Appetit ins Bett. Nach einem sehr guten Schlaf war das aber zum glück überstanden.

 Der nächste Morgen fing schon gut an, ich hatte mir Blasen unter dem Ballen gelaufen und der erste Schritt in die Schuhe war eine Überwindung.
Heute wollten wir den Wildstrubel besteigen. Dieser liegt auf 3244 m.ü.M. Das Aufsteigen mit Fellen gefiel mir dann schon besser, es war zwar anstrengend und man konnte nur langsam laufen aber es ging gut. Wir bestiegen erst einen Gipfel, auf diesem war es aber sehr windig, dann gingen wir noch zu einem anderen Berg in gleicher Höhe. Auf diesem war es nicht windig und so machten wir dort bei herrlicher Aussicht unsere Mittagspause.

In den letzten Tagen hatte es Fönsturm gegeben, dies hatte zur Folge, dass der Schnee verweht und sehr verharscht war. Da er so sich aber so fest gesetzt hatte war die Lawinenwarnstufe nur mäßig. Die Abfahrt wurde jedoch nicht so einfach und schön wie ich mir das vorgestellt hatte. Durch die ungewohnten Ski und den Harsch kam ich sehr schlecht zurecht. So das ich froh war dann wieder an der Hütte angekommen zu sein. Am Abend hatte ich dann auch wieder richtig Hunger und konnte gut schlafen. Die Hütte war über das Wochenende bewirtet, sodass auch die anderen Zimmer geöffnet hatten. Dies war auch notwendig, weil ungefähr 15 weiter Personen angekommen waren. Diese wollten alle am nächsten Tag auf den Wildstrubel. Gut das wir ihn schon hinter uns hatten. Leider konnten wir unseres Zimmer nicht mehr Heizen, da der Abzug von dem anderen Ofen gebraucht wurde, aber wir hatten trotzdem 15 °C in unserem Zimmer.

Dann war auch schon der letzte Tag angebrochen und auch dieser Tag war wie aus dem Bilderbuch, wie die letzten Tage nur blauer Himmel. Heute ging es auf das Daubenhorn und von dort nach einer Abfahrt wieder zurück zur Gondel. Wir packten alle unsere Sachen und fuhren zum in den Lämmerenboden, dort machten wir ein Depot mit all unserem unnötigen Ballast. Nun ging es auf auf den 2940 Meter hohen Berg. Oben angekommen sah man, dass dieser Berg nur von der einen Seite relativ flach ist. Auf der anderen Seite geht es über 1000 Meter senkrecht runter. Die Abfahrt zu unserem Depot war, weil es ein Nordhang war mit viel besserem Schnee gesegnet. Nur ich musste wieder kämpfen, da zu dem Eingewöhnungsproblem noch hinzu kam, dass mir die Bindung immer wieder auf ging.

Dann machten wir uns schon wieder auf den Heimweg. Wir genossen noch einmal die wunderschöne Aussicht und das schöne Wetter, bevor wir wieder in das vernebelte und kalte Tal fuhren.