Schon am ersten Tag merkten wir, was es heisst, vier Wochen lang nicht mehr Rad gefahren zu sein. Unser Sitzfleisch war verschwunden und die Muskeln taten weh.

Doch noch bevor wir den Track erreichten, erlebten wir die erste Ueberraschung: Da stand doch tatsaechlich ein Kamel am Strassenrand! Waehrend Annika sich noch mal im Vorbeirollen nach dem riesigen Tier umsah, kamen aus dem Gebuesch vor ihr, zwei weitere Kamele, denen Annika nur noch knapp und dank Daniels Warnung, ausweichen konnte. Zum Glueck blieben Kamel und Annika unverletzt...
Kurze Zeit spaeter ging es dann richtig los: der Oodnadatta Track, und somit die Schotterstrasse, fing an. Von nun an holperte und rappelte es den ganzen Tag. Jedes Auto fuhr in einer riesiegen Staubwolke an uns vorbei und die Fliegen umschwaermten uns beim Fahren und in den Pausen. Belohnt wurden wir mit wunderschoenen Sonnenuntergaengen und einsamen Zeltplaetzen, wo wir von nun an jeden Abend auf dem Lagerfeuer kochten. Da wir nun mehrmals bis zu zehn Tagen keine Einkaufsmoeglichkeit hatten, backten wir uns selber Brot.
Am vierten tag erreichten wir Coward Springs, einen Campingplatz, wo es auch eine warme Quelle gibt. Nach einem ausgiebigen Bad, genossen wir abends auch noch ein heisse Dusche, fuer die wir aber erst mal ein Feuer unter dem Wasserkessel entzuenden mussten. Auf dem Weg zum naechsten Ort, sahen wir ein Schlange, die in einiger Entfernung unseren Weg kreuzte.

Williams Creek, mit 17 Einwohnern der kleinste Ort Sued Australiens erreichten wir mit 10 km Umweg, da wir unser Trinkwasser, das wir dort mit Aaron auf dem Weg von Coober Pedy deponiert hatten, nicht gleich fanden und ein Stuck zurueck fahren mussten. Wir verliessen den kleinen Ort bepackt mit 40l Wasser, was das fahren auf der schlechten Piste und vor allem auf den sandigen Passagen sehr anstrengend machte. ALs dann auch noch Gegendwind dazu kam, freuten wir uns sehr, als ein entgegen kommendes Auto mit zwei netten Jungs anhielt, die uns kalte Cola und Schokolade anboten. Sie erzaehlten uns auch, dass man in der naechsten Stadt schon ueber uns Sprach.

Am naechsten Tag erreichten uns die Auslaeufer eines Zyklons aus Darwin, der uns extremen Gegenwind und abends Regen brachte. Unsere Sorge, dass die Strasse am naechsten Tag unpassierbar sein koennte, bestaetigte sich zum Glueck nicht und wir erreichten Oodnadatta nur einen Tag spaeter als geplant. Von dort aus fuhren wir auch die naechsten zwei Tage gegen den Wind an.

An einem Abend stellten wir fest, dass Annikas Gepaecktraegerhalter gebrochen war, den wir mit Kabelbindern wieder reparierten. In den letzten Tagen auf dem Oodnadatta Track sahen wir auch mal wieder ein paar Kaenguruhs.
In Marla erreichten wir endlich wieder Asphalt und kauften fuer die naechsten zehn Tage Essen ein. Das Fahren ging von nun an wieder richtig gut, vor allem, nachdem wir Annikas Felge repariert hatten, die an der Bremse geschliffen hatte.
Nach zwei Tagen erreichten wir die Grenze zum Northern Territory, wo es keine Geschwindigkeitsbegrenzung mehr gab. Also konnten wir endlich Gas geben, so das wir in fuenf Tagen auf dem Stuart und dem Lasseter Highway Yulara, den Ausgangspunkt zum Uluru und Kata Tjuta Natonal Park, erreichten. so langsam merkten wir, dass wir im australischen Winter unterwegs waren, da die Temperaturen nachts seit einigen Tagen auf Null Grad absinken.

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